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Kaninchenfütterung: Was ist wichtig?

Wie Kaninchen zu füttern sind, weiss eigentlich jeder, der solche Tiere hält. Trotzdem schadet es oft nicht, sich wieder einmal die «Basics» zu Gemüte zu führen.

Kaninchen sind Pflanzenfresser, Wildkaninchen ernähren sich in freier Wildbahn hauptsächlich von Gräsern, Blättern und Kräutern und nagen gerne an Ästen und Rinden.

Der Magen des Kaninchens enthält – mit Ausnahme des Magenausgangs – keine Muskelfaserschicht, sodass Eigenkontraktionen des Organs nicht möglich sind. Ein Weitertransport von Futterbrei in den Darm geschieht deshalb nur dadurch, dass er durch neu aufgenommene Nahrung weitergeschoben wird.

Kaninchen haben einen grossen Blinddarm. Darin siedeln sehr viele und verschiedene Mikroorganismen, welche den Nahrungsbrei weiter aufspalten und auch Nährstoffe verfügbar machen, welche im Dünndarm nicht ausreichend verdaut wurden. Der Blinddarmkot (feuchte, in Schleim eingehüllte, weiche und hellere Kugeln oder Trauben) ist sehr vitamin- und nährstoffreich – und soll entsprechend nicht verlustig gehen. Kaninchen fressen deshalb diese weichen Kotbällchen meist direkt vom After ab (Zäkotrophie). Dies mag unappetitlich erscheinen, ist für die Kaninchenernährung aber sehr wichtig und soll auf keinen Fall unterbunden werden. Desshalb dürfen Futterumstellungen nur langsam und «schleichend» vorgenommen werden.

Dies für unsere Kaninchen in Heimtierhaltung korrekt umzusetzen, muss das Ziel sein. Hierfür sind die Nahrungsgrundlagen Wasser und Heu, etwas Grünfutter aus Wiese, Wald und Garten sowie FORS-Kaninchenfutter aus dem Sack.

Wasser
Ohne Wasser kein Leben! Dies gilt auch für Kaninchen! Auch sie brauchen rund um die Uhr Zugang zu sauberem Trinkwasser. Trinkwasserqualität bedeutet, dass das Wasser in Gefässen oder Flaschen mindestens einmal, besser zweimal täglich erneuert wird und die Wassergefässe regelmässig gereinigt werden. Dies ist deshalb wichtig, weil sich sonst Bakterien und Parasiten schnell darin festsetzen und zahlreiche Krankheiten auslösen können. Ergänzend kann hier der Einsatz von FORS 8520 mifuma pH OPTIMAL zusätzliche Sicherheit geben.
Entscheidend ist zudem, dass die Gefässe – auch für die das Nest verlassende Jungtiere – zugänglich sind (nicht zu hoch hängen)!
Heu
Gutes, sauberes Heu ist Nahrungsgrundlage aller Hauskaninchen. Ein grobes, eher spät geerntetes und unbelüftetes Heu ist zu bevorzugen. Die Heuwiesen sollten nicht mit Hundekot verschmutzt sein, auch Heu vom Strassenrand oder Bahnbort sollte dem Kaninchen erspart bleiben. Kaninchen schätzen vor allem artenreiches Heu von mageren Wiesen. Vor dem Verfüttern muss der sechs bis acht Wochen dauernde «Gär- oder Schwitzprozess» vorüber sein; nicht abgelagertes Heu kann Verdauungsstörungen und Koliken auslösen. Selbstverständlich gehört schimmliges oder unangenehm riechendes Heu auf den Miststock und nicht in die Heuraufe.

Grünfutter
Kaninchen lieben Grünfutter. Dazu zählen Rüst- und Gartenabfälle, Zweige, Äste, Gras, Gemüse, Kräuter und vieles anderes mehr. Kaninchen erkennen zwar für sie giftige Pflanzen erstaunlich gut, gleichwohl sollten nur bekannte Pflanzen in den Stall kommen.
Grünfutter muss stets frisch, sauber, nicht verschimmelt und auch nicht gefroren sein! Zudem ist beim Verfüttern Mass zu halten! Weniger ist hier mehr. Grünfutter sollte stets ein kleiner Leckerbissen, also gewissermassen ein Dessert sein.
Oft steht im Winter kein Grünfutter zur Verfügung – was Kaninchen bekanntlich auch gut überstehen. Vorsicht ist dann aber im Frühling geboten: Grünfutter darf dann nicht in gros­sen Mengen von einem Tag auf den andern verfüttert werden. Die Tiere – und deren Verdauungstrakt – müssen sich bei jeder Futterumstellung langsam daran gewöhnen!

Brot
Kaninchen benagen Brot sehr gerne. Brot muss richtig getrocknet und darf nie schimmlig sein! Und auch hier ist die Menge zu beachten: Brot enthält neben Salz viel Stärke, welche für das Kaninchen schwer zu verdauen ist. Deshalb sollte Brot – wenn überhaupt – nur eine kleine, nicht täglich verabreichte Zugabe sein.

Kraftfutter FORS … das richtige Futter
Zucht- und Ausstellungstieren, aber auch für die gewerbliche Fleischproduktion gehaltenen Kaninchen wird einiges an Leistung abverlangt. Dies erfordert eine entsprechende Nährstoffversorgung, welche nicht über obenstehende «Raufutter» alleine abgedeckt werden kann. Seit über 60 Jahren gibt es für diese Ergänzungsfütterung diverse FORS Kaninchenfutter – als Würfel- oder Combifutter, mit oder ohne diverser Zusätze – aber stets dem neuesten Wissens- und Erkenntnisstand angepasst.
Würfelfutter bestehen nur aus Presswürfeln, sogenannte Combifutter enthalten neben Presswürfeln z. T. gequetschtes und ganzes Getreide sowie Kernen und Beeren. Vor allem bei Jungtieren besteht bei Combifutter das Risiko, dass diese einzelne Komponenten «verlesen» und selektieren; hier haben Würfelfutter den Vorteil, dass 100 % der geplanten Ration gefressen wird. Darüber, welche Form besser ist, werden die Meinungen unter den Tierhaltern wohl stets auseinandergehen und liegt im Ermessen jedes Einzelnen.

Eine vollständige Sortimentsliste unter www.fors-futter.ch – gibt Auskunft über den vorgesehenen Einsatzbereich einzelner Futtersorten.
Mit der Auswahl verschiedener Rohstoffe (z. B. Luzerne anstatt Grasmehl, Kleie anstatt Haferspelzen, Gerste anstelle Weizen, Sonnenblumenschrot anstelle Raps usw.) wird von Kunz Kunath die Qualität und Tierverträglichkeit gesteuert. Mit der Auswahl diverser Pflanzen und Kräuter sowie verdauungsaktiver Zusätze (siehe z. B. FORS 7610 Kaninchenwürfel HERBA) kann Verdaulichkeit, Sicherheit und Krankheitsprophylaxe beeinflusst werden.

Entscheidend ist aber immer auch der Einsatz des Futters beim Tierhalter. Hier ist oft weniger mehr: Tiere sollen nicht überfüttert werden. Der Gesundheitszustand, das Gewicht und das Fressverhalten des Tieres muss ständig beobachtet werden. Kraftfutter ist als Beilage zu betrachten, ein guter Heukonsum ist wichtiger (ausser man füttert FORS 7625 Kaninchenstrukturfutter). Und auch für Kraftfutter gilt: Dieses muss trocken und sauber gelagert werden, Schädlinge wie zum Beispiel Mäuse sind fernzuhalten. Und: Auch die Futtergeschirre sind stets sauber zu halten.

 

Autor: Felix Aellig

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