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Magerfleischanteil bei Mastschweinen

Bei der Schlachtung der Mastschweine wird der Magerfleischanteil (MFA) mit dem Autofom oder Fat-O-Meater gemessen und dient als Grundlage für die Qualitätsbezahlung. Die MFA-Werte streuen oft sehr stark, sodass es immer wieder Tiere mit zu hohen oder zu tiefen Magerfleischanteilen gibt, was sich in beiden Fällen negativ auf den Schlachterlös auswirkt. Was sind die Ursachen dafür und was kann der Mäster dazu beitragen, dass die MFA-Werte seiner Tiere im optimalen Bereich liegen?

 

Der MFA definiert sich durch das Verhältnis zwischen dem ermittelten Gewicht aller quergestreiften roten Muskeln, soweit sie mit dem Messer erfassbar sind, sowie dem Gewicht des Schlachtkörpers. Der Magerfleischanteil ist beim Schwein zu rund 44 Prozent genetisch bedingt (Quelle: Suisag). Im Vergleich: Die Futterverwertung hat eine Erblichkeit von 42 Prozent, der Masttageszuwachs eine solche von 30 Prozent.

 

DIE PROVIANDE-PREISMASKE

Als Grundlage für die Bezahlung der Schlachtschweine dient die Proviande-Preismaske. Dabei erzielen Tiere mit einem MFA zwischen 54,0 und 60,4 Prozent den Wochenpreis oder einen Zuschlag von maximal 15 Rappen pro kg Schlachtgewicht (SG). Tiere mit einem tieferen MFA werden mit einem Abzug von bis zu 1 Franken pro kg SG bestraft, Tiere mit zu hohen MFA-Werten mit einem solchen von bis zu 60 Rappen pro kg SG. In der untenstehenden Grafik ist die Verteilung der MFA-Werte von rund 23 000 Mastschweinen ersichtlich. Rund 82 Prozent der Tiere befinden sich im Wochenpreis oder erhalten einen Zuschlag. Ca. 18 Prozent der Schlachtsauen haben Abzüge. Es zeigt sich, dass die Tiere mit zu wenig MFA im Durchschnitt wesentlich höhere monetäre Abzüge erhalten (ca. 30 Franken pro Tier) als solche mit zu viel MFA (ca. 10 Franken pro Tier).

 

WELCHE FAKTOREN BEEINFLUSSEN DEN MFA?

  • Schlachtgewicht: Je höher das Schlachtgewicht der Sauen ist, desto tiefer ist der MFA.
  • Geschlecht: Kastraten haben im Vergleich mit weiblichen Tieren einen tieferen MFA-Wert von ca. zwei Prozent
  • Fütterungsintensität: Je mehr Energie ein Mastschwein vor allem in der Endmast aufnimmt, desto tiefer ist der MFA, da mehr Fett gebildet wird. Die schnell wachsenden Kastraten sind davon besonders betroffen.
  • Jahreszeit: Im Sommer sinken die MFA-Werte um ca. ein Prozent, weil die Tiere weniger Energie für die Erhaltung brauchen und mehr Energie für die Fettbildung zur Verfügung haben.
  • Energiegehalt des Futters: Mit einem Hochenergiefutter kann der MFA reduziert werden.
  • Genetik: Wie schon erwähnt, hat die Genetik mit einer Erblichkeit von 44 Prozent einen nicht zu unterschätzenden Einfluss.

 

TIPPS BEI PROBLEMEN MIT DEM MFA

  • Schlachtgewichte anpassen
  • Kastrate mit einem tieferen SG schlachten
  • Geschlechtsgetrennte Mast
  • Energie- und Eiweissgehalt der Ration überprüfen
  • Fütterung der Genetik anpassen
Autor: Urs Iseli

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