Qualität der Eierschale
Die Schalenqualität ist ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor in der Eierproduktion. Eier mit schwacher Schale führen zu erhöhten Anteilen an Bruch- und Knickeiern und können nur mit grossen wirtschaftlichen Einbussen vermarktet werden. Zudem stellen schwache Schalen ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar, da die Eintrittspforte für unerwünschte Keime ins Ei geöffnet ist.
Die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Schalenqualität werden im folgenden Artikel genauer beleuchtet:
A: Fütterungsbedingte Einflussfaktoren
Calcium
Neben einer bedarfsgerechten Phasenfütterung ist es wichtig, dass verschiedene Calcium-Quellen wie Austernschalen, Kalkgrit und fein gemahlener kohlensaurer Kalk im richtigen Verhältnis im Legefutter vorhanden sind. Damit ist gewährleistet, dass die Calciumaufnahme ins Blut möglichst kontinuierlich erfolgt.
Phosphor
Das Verhältnis von Calcium zu Phosphor spielt gerade bei Ökofuttern mit einem tiefen Phosphor-Gehalt eine wichtige Rolle und muss bei der Futterformulierung beachtet werden.
Natrium, Chlor und Magnesium
Sowohl zu hohe wie auch zu tiefe Gehalte dieser Elemente führen zu schlechter Schalenqualität.
Vitamin D3
Das wichtigste Vitamin für eine korrekte Eischalenbildung ist das Vitamin D3. Durch eine konsequente Qualitätspolitik im Einkauf und eine genügende Sicherheitsmarge bei der Dosierung gewährleisten wir im FORS-Futter ausreichende Gehalte, auch wenn der Futterverzehr relativ tief ist.
Trinkwassergehalte
Auch die Gehalte an Mineralien im Trinkwasser sind nicht zu vernachlässigen. Änderungen im Mineralgehalt des Wassers oder in der täglichen Wasseraufnahme können zu Qualitätsproblemen mit der Eischale führen.
Täglicher Futterverzehr
Neben allen Nährstoffgehalten ist auch der tägliche Futterverzehr ein wichtiger Faktor für die Schalenqualität. Zu tiefer Futterverzehr führt auch bei korrektem Gehalt zu Problemen mit der Schalenqualität.
B: Andere Einflussfaktoren
Alter
Ab der 10. Legeperiode nimmt die Schalenstabilität ab, da die Calciumaufnahme im Darm reduziert wird. Auch allgemeine Ermüdungserscheinungen im Legeapparat führen zu dieser Erscheinung.
Genetik
Es gibt beträchtliche Unterschiede in der Schalenqualität zwischen den Legehybriden. Trotz dem grossen Fortschritt in Legeleistung und Eigewicht ist die Qualität der Schalen nicht schlechter geworden, da in der Zucht diesem Merkmal die nötige Beachtung geschenkt wird.
Krankheiten
Akute Darmerkrankungen wie zum Beispiel Kokzidiose oder Darmparasiten (Wurmbefall) beeinträchtigen das Kalkaufnahmevermögen. Auch Eileiterentzündungen, allgemeine Erkrankungen der Atemwege, IB oder Fettlebersyndrom können einen negativen Einfluss auf die Schalenqualität ausüben. Hinzu kommt, dass bei diversen Krankheiten auch die Oberfläche der Schale beeinträchtigt ist (rau, körnig, unregelmässig).
Temperatur
Durch hohe Umgebungstemperaturen fressen die Legehennen weniger Futter. Somit nehmen sie auch weniger Nährstoffe auf, die für die Schalenbildung wichtig sind.
Stress
Zu hohe Besatzdichte, zu hohe Schadgasgehalte in der Stallluft, zu feuchte oder zu trockene Luft, Schreckreaktionen und vieles mehr können zu einem erhöhten Anteil dünnschaliger oder schalenloser Eier führen.